02.05.2018 - 10:00

sorgfältige Hygiene schützt Patienten

Nach einer erfolgreichen Probephase wurden jetzt rechtzeitig zum Welthändehygienetag am 5. Mai 2018 im Verbundkrankenhaus Linz-Remagen sämtliche Betten mit Desinfektionsmittelspender ausgestattet, damit die Mitarbeiter optimale Möglichkeiten zur Händedesinfektion haben.

Das Hygieneteam des Verbundkrankenhauses Anke Steffek, (Fachärztin für Chirurgie, Krankenhaushygienikerin) und die Hygienefachschwestern Monika Adorf und Gerti Kröll hatten zuvor überprüft, ob es für die Arbeit am Patientenbett und mit den Patienten im klinischen Alltag praktikabel ist, diese Umrüstung vorzunehmen.

Das Problem ist in deutschen Krankenhäusern nicht neu. Jedes Jahr infizieren sich landesweit rund 800000 Menschen an Krankenhauskeimen mit zum Teil erheblichen gesundheitlichen Folgen (Zahl der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene DGKH).

Patienten und Besucher bringen Keime mit ins Krankenhaus, mit denen sie zu Hause oft gesund leben. Gelangen diese Keime aber mit Wunden oder Kathetern in Berührung, kann dies besonders bei geschwächten Menschen zu Infektionen führen.

Durch den ungezielten und häufigen Einsatz von Antibiotika (auch in Nahrungsmitteln) konnten Erreger wiederstandsfähig werden und sind als sogenannte multiresistente Keime nur schwer mit Antibiotika therapierbar.

Anke Steffek: „Unser Hauptziel besteht darin, die Übertragung solcher Keime zu verhindern. Hier spielt vor allen Dingen die Händehygiene eine wichtige Rolle, denn sie gilt als der häufigste Übertragungsweg von Erregern. Die bisherigen Desinfektionsmaßnahmen erfüllten immer die aktuellen Richtlinien des Robert Koch-Institutes in Berlin, der zentralen Einrichtung der Bundesregierung zur Krankenheitsüberwachung und –prävention. Zusätzlich ist das Verbundkrankenhaus dem „Hand-Kiss“ Überwachungssystem angeschlossen, an dem über 1000 deutsche Gesundheitseinrichtungen teilnehmen. Die Ermittlung des Verbrauchs von Händedesinfektionsmittel und die daraus ermittelte Anzahl von Desinfektionsmaßnahmen pro Patient und Bewohnertag, lassen Rückschlüsse auf die Umsetzung der Händedesinfektion zu. Der Verbrauch von Desinfektionsmitteln gilt darum als ein wichtiger Indikator für die Qualität der Hygiene und kann im Vergleich mit anderen Gesundheitseinrichtungen Anstoß für Verbesserungsmaßnahmen sein. Von unseren zusätzlichen Händedesinfektionsmittelspendern erwarten ich daher einen weiteren Anstieg des Verbrauchs an Desinfektionsmitteln.“

Das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen beteiligt sich seit 2010 am länderübergreifenden Hygiene Netzwerk „mre-netz regio rhein-ahr“, das Strategien zur Bekämpfung und Weiterverbreitung von resistenten Keimen und Krankenhausinfektionen entwickelt. Für sein erfolgreiches Engagement gegen die gefährlichen Keime wurde das Verbundkrankenhaus bereits mehrfach mit dem Qualitätssiegel für die Einhaltung strenger Hygieneauflagen ausgezeichnet.

Seit 2012  wird regelmäßig die Aktion saubere Hände  an den beiden Standorten durchgeführt. Einen hundertprozentigen Schutz vor Infektionen gibt es nicht. Darum setzen Krankenhausleitung und Hygieneteam weiterhin auf regelmäßige Pflichtfortbildungen des Personals. Bereits am Eingang der beiden Krankenhäuser treffen Patienten und Besucher auf einen Hygienetower, einen berührungslosen Desinfektionsmittelspender, der sensorgesteuert Desinfektionsmittel in die Hände abgibt und zeigt, welchen Bedeutung Hygiene in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen hat.

 

 

Photo von links nach rechts: Anke Steffek, Gerti Kröll