Damit Erkältungsviren keine Chance haben

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Der Winter kommt – und mit ihm die Erkältungszeit. Gerne würden wir einen Infekt vermeiden, um die Advents-und Weihnachtszeit ungestört genießen zu können. Frau Dr. med. Susanne Molitor, am Verbundkrankenhaus Linz-Remagen Chefärztin für Innere Medizin und Pneumologie, erklärt, was jeder tun kann, um möglichst beschwerdefrei durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Bei einer Erkältung, dem sog. Grippalen Infekt, handelt es sich um eine Infektion der oberen Atemwege. Diese wird in den meisten Fällen durch Viren verursacht. „Erkältungsviren breiten sich vor allem über eine sogenannte Tröpfcheninfektion aus“, erklärt die Medizinerin. „Niest oder hustet jemand in der Nähe, atmet man die Erreger über die Luft ein. Auch eine Übertragung von den Händen auf die Schleimhäute von Mund, Augen oder Nase nach Berühren z.B. von Türgriffen kann zur Infektion führen. Nicht selten sind unsere Schleimhäute durch warme Heizungsluft und Kälte in der Erkältungszeit trocken, so dass Viren dort ein leichteres Spiel haben und ohne Gegenwehr in unser Immunsystem eindringen können.“ Auch können Stress oder Unterkühlung unser Immunsystem schwächen.
„Zur Vorbeugung ist es daher besonders wichtig, dass wir bestimmte Hygienemaßnahmen, die wir uns in der Zeit der Corona-Pandemie angewöhnt haben, beibehalten bzw. reaktivieren. Am allerwichtigsten ist eine gute Händehygiene, also das regelmäßige Waschen der Hände. Dies vor allem, wenn man von draußen nachhause kommt“, erklärt Dr. Molitor. Wichtige Faktoren sind außerdem eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf, regelmäßiger körperlicher Bewegung an der frischen Luft und einer vitaminreichen und ausgewogenen Ernährung. Vitamin C ist hier der immunstärkste Gegner, ebenso wie Vitamin D. Speziell in den Wintermonaten kommt es infolge der niedrigeren UVStrahlenintensität nicht selten zu einem Absinken des Vitamin D-Spiegels im Blut, denn Vitamin D3 ist das einzige Vitamin, das der Körper selbst herstellen kann - mithilfe der UV-B-Strahlung aus dem Sonnenlicht in der Haut. Neben seiner Funktion als Calcium- und Phosphatlieferant zur Knochenmineralisierung hat es auch Einfluss auf die Muskelkraft und das Immunsystem.
Und was tun wir, wenn sich der Infekt dann doch eingestellt hat? Hier sind die guten alten Hausmittel durchaus hilfreich. Von Omas Hühnersuppe wissen wir, dass sie durch ihren Gehalt an Eisen, Zink und Vitaminen unterstützend in der Heilung sein kann. Gleiches gilt für den Erkältungstee, denn versetzt mit Honig legt dieser sich wie ein Schutzfilm auf den entzündeten Hals und wirkt dadurch gleichzeitig antibakteriell. Gegen den oft lästigen trockenen Husten können Inhalationen mit warmem Dampf die Beschwerden lindern. Bei erschwerter Nasenatmung sollten Nasentropfen zur Linderung nur kurz und nicht mehr als ein- bis zweimal täglich genutzt werden. Vom heißen Bad bei einer akuten Erkältung rät die Fachärztin ab. „Haben Sie bereits Fieber, sollten Sie auf ein heißes Vollbad besser verzichten, denn der Kreislauf ist bereits angegriffen und ein heißes Bad kann diesen zusätzlich belasten.“
Der Verlauf einer Erkältung ist unterschiedlich, nach drei bis sieben Tagen sollten sich die Beschwerden aber bessern und dann auch ganz verschwinden, sonst sollte man den Hausarzt aufsuchen. Dies ist auch dringend zu raten bei sehr hohem Fieber, Atemnot oder starken Hals- oder Ohrenschmerzen. Erkältungszeit ist auch Influenza und Coronainfektionszeit, daher empfiehlt die Ärztin bei erkältungsähnlichen Symptomen auch zum Schutz anderer einen Schnelltest durchzuführen. Und ein entscheidender Rat zum Schluss, der vor allem für alle vorerkrankten Patientinnen und Patienten und für ältere Menschen sehr wichtig ist: „Lassen Sie sich impfen entsprechend den in Anbetracht des Alters und der Vorerkrankung nach STIKO (Ständige Impfkommission) empfohlenen Impfungen. Hier sind die hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen Ihre Ansprechpartner. So werden Sie gesund und sicher durch die kalte Jahreszeit kommen!“