22.03.2020 - 14:00

Kommt nach der Pandemie die Schließung?

Wir im Verbundkrankenhaus Linz-Remagen bereiten uns auf die Spitze des Patientenaufkommens im Rahmen der Corona-Epidemie vor. Durch die Reduktion von elektiven Operationen schaffen wir  freie Betten und zeitlichen Ressourcen, um dadurch frei werdendes Personal als Unterstützungskräfte auf den Stationen, in den Ambulanzen und auf den Intensivstationen vorzubereiten.

Wir haben im Krankenhaus Linz 8 zusätzliche Intensivbetten geschaffen. Mit den 4 weiteren Beatmungsplätzen  im Krankenhaus Remagen haben wir unsere Beatmungskapazität um insgesamt 12 Betten erhöht. Alle anderen Krankenhäuser unternehmen die gleichen Anstrengungen.

Dies alles haben wir im Vertrauen auf die Zusagen der Politik gemacht, dass Krankenhäuser einen Ausgleich für ihre Einnahmeverluste, eine Unterstützung für jedes zusätzlich bereitgestellte Intensivbett sowie eine Unterstützung in Folge der Mehrkosten durch die Schutzausrüstungen für unser Personal erhalten. Die Vereinbarung zwischen dem AOK Bundesverband  ließ dies erkennen und wir als Krankenhaus fühlten uns durch die Kostenträger unterstützt in unserem bisherigen Vorgehen.

Mit dem am Samstag vorgelegten Gesetzentwurf von Herrn Minister klappt Herr Spahn den von der Bundeskanzlerin zugesicherten  Schutzschirm für die Krankenhäuser wieder zu.  Man bekommt den Eindruck, dass sich die Politik der Bundesebene ihre Planungen zur Bereinigung der Krankenhauslandschaft nicht durch diese Epidemie kaputt machen lassen, sondern diese Krise als Unterstützung dazu nutzen will.

Ohne die öffentliche Unterstützung werden wir das Vorhaben des Ministers nicht verhindern können. Auch wenn Herr Spahn am heutigen Tag eine Nachbesserung zugesagt hat, droht, dass Krankenhäuser bei unzureichenden Ausgleichen für nicht durchgeführte Operation, fehlendem, vollständigen Kostenausgleich der zusätzlich geschaffenen Intensivbehandlungskapazitäten und Erstattung der  deutlichen gestiegenen Kosten  für Schutzausrüstungen aus dieser Krise insolvenzgefährdet hervorgehen.