24.03.2022 - 11:00

Frau Dr. Molitors Vortrag in der Zusammenfassung

Definition Long Covid und Post Covid

 

Long Covid :

 

Jenseits einer Zeitspanne von 4 Wochen ab Infektion anhaltende Beschwerden

 

PostCovid:

 

Persistenz von mehr als 12 Wochen

 

Oft als Long/Postcovid zusammengefasst

 

  • Symptome, die nach einer akuten Infektion fortbestehen
  • Symptome, die zu einer neuen gesundheitlichen Einschränkung geführt haben
  • Neue Symptome, die nach einer Infektion aufgetreten sind, aber als Folge der Covid-Erkrankung verstanden werden
  • Verschlechterung einer vorbestehenden Grunderkrankung

 

Ursachen

 

Nicht geklärte Pathogenese, diskutiert wird

 

  • Gewebeschäden (z.B Herzmuskel)
  • gestörte Mikrovaskularisierung
  • Persistenz von Viren, Virusbestandteilen
  • chronische Hyperinflammation/Autoimmunphänomene
  • Dysregulation des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystems
  • Nebenwirkungen der Therapie
  • hohe psychosoziale Belastung begünstigt die Entstehung
  • ähnliche somatische oder psychosomatische Beschwerden in der Anamnese erhöhen das Risiko
  • Viruspersistenz für mehrere Monaten v.a. bei Patienten mit Immundefekten
  • Studien in denen Persistenz im Respirations- oder Magen-Darmtrakt über Monaten nachgewiesen werden konnte, aber nicht alle diese Patienten haben Symptome

 

Häufigkeit

 

  • Long Covid tritt auf nach leichten und schweren Verläufen
  • Häufigkeit in Studien beeinflusst durch die Auswahl der Patientengruppe z.B. in Alter und Geschlecht
  • Ca. 13,3 % der Test-positiven Studienteilnehmer hatten Symptome über 4 Wochen
  • 4,5 % über 8 Wochen 
  • 2,3 % über 12 Wochen Dauer ab Infektion
  • große Heterogenität und mangelnde Vergleichbarkeit in den Studien

 

Symptome

 

  • Fatigue
  • Hautveränderungen
  • HNO spezifische Symptome
  • Kardiologische Beschwerden
  • Neurologische Beschwerden
  • Schmerzen
  • Pneumologische Symptome
  • Psychische Symptome

 

Diagnostik

 

  • einzelne Laborwerte oder Untersuchungen können ein Post-Covid weder beweisen noch ausschließen  
  • Hausarzt aufsuchen
  • Je nach Notwendigkeit folgt die Fachärztliche Untersuchung

 

Kardiologische Aspekte

 

  • Erhöhtes Risiko für kardiolog. Komplikationen
  • v.a. In den ersten 6 Monaten
  • Thrombosen
  • Herzinsuffizienz
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Lungenembolie
  • Bluthochdruck 
  • Risiko ist höher als bei Postinfluenza
  • assoziiert mit der Schwere der Grunderkrankung
  • Patienten klagen v.a. über Luftnot, Herzstolpern oder Herzrasen, manchmal Brustschmerzen 
  • Ca. 10 % der Patienten haben im Herzultraschall eine eingeschränkte Herzkraft
  • Ca. 9 % eine Erhöhung des sog BNP, eines Hormons welches bei Herzschwäche erhöht ist

 

 Kardiologische Diagnostik

 

  • alle Patienten mit einer kard. Komplikation in der akuten Phase und
  • Patienten mit Symptomen
  • 6-12 Wochen nach Infekt EKG, Herzultraschall, Labor
  • ergänzend lungenfachärztliche Abklärung
  • ggf. Belastungsuntersuchung
  • bei pathologischem Befund im Ultraschall ggf. MRT

 

Kardiologische Therapie

 

  • leitliniengerechte medikamentöse Therapie bei Herzschwäche
  • leitlinengerechte Therapie bei erhöhtem Blutdruck  
  • leitliniengerechte Antikoagulation
  • ggf. niederigdosierte Betablockergabe bei Tachycardie
  • bei normalem Ultraschall und EKG langsam steigerndes kardiales Ausdauertraining 

 

Pneumologische Aspekte

 

  • 10-15 % anhaltende Beschwerden
  • Husten 
  • Dyspnoe
  • thorakale Schmerzen
  • nicht erholsamer Schlaf
  • Husten durch akuten Infekt 
  • Husten durch anhaltend durch postinfektiöse bronchiale Hyperreagibilität

 

Pneumologische Diagnostik

 

  • Pneumologische Vorstellung  
  • Lungenfunktion
  • Blutgasanalyse
  • Belastungstest
  • ggf. Bildgebung
  • ergänzend kardiologische Vorstellung

 

 Pneumologische Therapie

 

  • -Bei Husten Therapieversuch mit inhalativem Corticoid
  • -und inhalative Bronchodilatatoren 

 

Dyspnoe Therapie

 

  • kardiologische und pneumologische Abklärung
  • medikamentös anhand der Befunde
  • Trainingsplan beraten/Alltagsaktivität/sportliche Aktivität
  • Rehabilitation

 

Pneumologische Diagnostik

 

  • Bei langanhaltendem Husten sowie bei Dyspnoe sollte eine Abklärung beim Pneumologen erfolgen
  • Das Pneumologische MVZ Sinzig Zweigstelle Linz bietet zu diesen Themen Sprechstunden an:

 

Dienstag & Mittwoch: 09:00 - 15.00 Uhr

 

Donnerstag:               08:00 – 16:30 Uhr

 

Terminvereinbarung

 

Tel.: 02644 8099423

 

E-Mail:pneumologie@mvz-sinzig.de

 

 Rehabilitation

 

  • weites Spektrum von Angeboten
  • Kostenträger klären
  • www.rehaservicestellen.de 
  • stufenweise Wiedereingliederung nach Hamburger Modell
  • Post- oder Long-Covid ist in den Indikationskatalogen nicht aufgeführt 

 

 Rehabilitation Diagnosen

 

  • Komplikationen wie Lungenembolie, Infarkt u.a.
  • Fatigue
  • Dyspnoe 
  • Critical Illness Poylneuropathie
  • Depression

 

u.a.

 

Belastungsgrenzen und Berufseigung sind in einer Reha zu eruieren

 

Wiederaufnahme Alltagsaktivitäten

 

  • realistische Ziele festlegen
  • Ruhe und Zeit
  • nicht überfordern
  • hausärztliche Betreuung und Behandlungsplan
  • Spazieren gehen
  • langsame Steigerung der alltäglichen Belastungen

 

 Leistungssport

 

Vor Wiederaufnahme des Trainings nach Empfehlung der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft

 

  • 12 Kanal EKG
  • Echokardiographie
  • Laborwerte: BB, Troponin, CRP, BNP   
  • nach Myokarditis MRT